Bevor ich mich vor über 30 Jahren selbständig machte, Texter wurde und meine eigene kleine Werbeagentur gründete, arbeitete ich mehrere Jahre als Trommelbauer bei Murbach Musik in Luzern. In dieser Zeit lernte ich das Handwerk von Grund auf. Unter der Anleitung von Fredy Bossert arbeitete ich an Basler Trommeln, baute grosse Trommeln und Kesselpauken mit und stellte für die Fasnacht auch kleine Küchen, Bongo- und Woodblock-Sets her.
Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit – insbesondere in den Wochen vor der Fasnacht – bestand darin, Schlaginstrumente zu reparieren, zu schränken und wieder instand zu stellen. Diese Zeit prägte meinen Blick für Material, Konstruktion und Klang nachhaltig.
Zum Basler Trommeln kam ich jedoch schon viel früher – durch meinen grossen Bruder Rolf. Kaum konnte ich die Schlegel einigermassen in den Händen halten, brachte er mir die wichtigsten Grundlagen bei. Wirbel, Doublé, Bataflafla – all das lernte ich von ihm.
Als Rolf mit 22 Jahren bei einem Autounfall verstarb, trat ich als Neunjähriger beim Tambourenverein Gerliswil in seine Fussstapfen. Dort verfeinerte ich meine trommlerischen Fähigkeiten und wurde später als Militärtambour ausgehoben. Die Rekrutenschule absolvierte ich jedoch nicht. Das Basler Trommeln im Verein gab ich einige Jahre später auf.
Ein paar Jahre trommelte ich noch bei den Lozärner Seegeistern, bevor ich das Instrument wechselte. Seit mittlerweile über 35 Jahren laufe ich an der Luzerner Fasnacht als Posaunist (seit 26 Jahren bei den PGL Pilatusgeister Luzern) durch die Gassen. Das Trommeln rückte in den Hintergrund – verschwand aber nie ganz.
Denn das Basler Trommeln war immer tief in meinem Herzen verwurzelt. Vor vier Jahren, beim Morgestraich in Basel, den ich als Zuschauer erlebte, packte es mich wieder. Mit dem ersten Schritt durch die dunklen Gassen kam auch eine Erinnerung zurück: das Versprechen meines grossen Bruders.
„Wenn emol gross besch und drummle chasch, göhnd mer de zäme a d’Basler Fasnacht.“
Dieses Versprechen konnte er nie einlösen. Wenn ich heute jedoch mit der Alten Garde der Muggedätscher an den „drei scheenschte Dääg“ in Basel unterwegs bin, ist mein Bruder Rolf für mich trotzdem dabei. Mit mir unter der Larve. Tief in meinem Herzen.
Und genau daraus ist der Name entstanden: ROLFUND – Dany Bucher Signature Basler Trommeln. So trommelt der grosse mit dem kleinen Bruder wieder gemeinsam.
Unter diesem Namen restauriere ich heute – nebenberuflich, denn ich arbeite weiterhin als Texter, Konzepter und Autor – Basler Trommeln mit grosser Sorgfalt und Freude. Ich trommle weiter. Und ich bringe Basler Trommeln wieder in Form.